2017
Schwester Antoinetta, einst Mirella Coretti, fungiert heute als Mutter des florentinischen Ordens und tritt mit all ihrer Lebenserfahrung der jungen, suchenden Frau entgegen.
Es entwickelt sich ein Gespräch über die Höhen und Tiefen des Lebens, aber auch über alltägliche Dinge, die auch die junge Generation betreffen. Schwester Antoinetta ist keine Frau, die in der Vergangenheit schwelgt, sondern eine solche, die immer die Gegenwart im Blick hat. Selbst besitzt sie schon lange ein Mobiltelefon, aber benutzt es nur, wenn jemand sie zu erreichen probiert, denn konditioniert werden will sie nicht von der digitalen Welt. Ebenso glaubt sie daran, dass die jungen Leute, die Zukunft gestalten. Ein Fakt, der auch viele in die Arme Papst Franziskus und seiner zeitgemäßen Predigt führt.
Sie spricht von Gott als Architekten. Gott, welcher aus den Leben der einzelnen Menschen ein Projekt gestaltet hat, dass sie mit seiner Hilfe umzusetzen vermögen.
Ein Haus, welches sie Etage für Etage mit Leben und Erinnerungen füllen können, bis sie am Ende zurückblicken und erkennen, wie sich das Leben bis zum Dachboden gesponnen hat. Teilweise verstaubt und voller Krimskrams, doch das Fundament steht seit Jahren stabil und trägt bis in die obersten Stockwerke, sodass manch verrostete Ansichten und Erfahrungen auch dort Platz haben dürfen.
Es sind Räume, die sie mit Freunden und Familie teilen. Ein sehr wichtiger Aspekt zu einem erfüllenden Leben, denn ein italienisches Sprichwort besagt: „Wer einen Freund findet, findet einen Schatz“
Ebenso die Gänge in die Natur, in den Garten, spenden Kraft. Der Duft von taufrischen Rosen schenkt ein Lächeln auf die Lippen. Und: Moment für Moment leben.
Glückseligkeit findet man, so meint Schwester Antoinetta nur, wenn man herausfindet, was man braucht unabhängig von Anderen, die Dinge tut, die man wirklich tun will und gibt, was man hat. So kann die innere Freude, die ein jeder seinem Herzen trägt gedeihen und Blüten tragen.
Wieso hat Gott mir mein Leben geschenkt?
Eine Frage die wir uns immer wieder stellen sollten. Warum bin ich hier? Was ist der Grund dafür, dass Gott mich auf diese Welt geschickt hat?
Immer wieder erinnert Schwester Antoinetta die junge Suchende, dass Gott ein jeden nie verlässt, dass er immer mit ihnen sei und dies sollte eines jeden Dimension sein. Um diese umzusetzen benötigt es die Fundamente der wahren Liebe. Denn gegensätzlich dazu sind der Egoismus und die Besitzergreifung die schlimmsten Dinge, die es auf der Welt gibt.
Die junge Frau kann ihren eigenen Überzeugungen glauben schenken, doch Schwester Antoinetta ist sich sicher: Unabhängig davon, was ein jeder glaubt und denkt, über uns allen gibt es jemanden, die unseren Wege leitet.
Später auf ihrem Zimmer blickt die junge Frau hinab in den Innenhof, über den sich langsam die absenken Sonne niederlässt. Gedankenfetzen des vorhergegangenen Gespräches ziehen vor ihrem Auge vorüber. Leise denkt sie sich, dass dieses Gespräch mit der Schwester wohl der Grund für ihre Reise gewesen sein muss, denn nichts passiert zufällig. Es gibt immer einen Grund. Die Suchende wird vielleicht bald zur Findenden.

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